Das Kaplanenhaus ist fast fertig renoviert

Ein Teil des Teams der Baukommission, Franz Hediger (von links), Aldo Dubacher, Daniela Lindauer-Suter. Bild: Alain Hospenthal, Bote der Urschweiz

In das 500 Jahre alte Kaplanenhaus in Steinen werden diesen Sommer neue Mieter einziehen.

Der spätmittelalterliche Kernbau des Kaplanenhauses in Steinen geht zurück auf das Jahr 1538. Mit der aufwendigen Restaurierung in den Jahren 2021/22 konnte das Kaplanenhaus mit einer neuen Vertikalerschliessung ergänzt und so einer zeitgemässen Nutzung zugeführt werden.

Das anspruchsvolle Projekt begann Anfang 2020 mit der Planung, und im letzten Frühherbst wurde mit den umfangreichen Restaurierungsarbeiten gestartet. Die Baukommission unter der Leitung von Aldo Dubacher terminiert den Abschluss der Renovationsarbeiten auf diesen Sommer.

Die Gesamtsubstanz des Gebäudes wurde erhalten; es wurden lediglich Modifikationen in der Einteilung der Innennutzung zugunsten grösserer Räume vorgenommen. So konnte beispielsweise im Erdgeschoss der Boden leicht abgesenkt und im Obergeschoss angehoben werden, damit die Raumhöhen optimaler ausfallen. Insgesamt bleibe es aber ein Kompromiss, betont Aldo Dubacher, denn das Haus ist gut 500 Jahre alt. Besonders erfreut zeigt sich die Kommission über die enormen energetischen Verbesserungen.

Mit modernster Isolationstechnik auf aktuellem Energiestandard

Das Gebäude wird zudem der Agro angeschlossen und kann dadurch praktisch CO2-neutral beheizt werden. In der späteren Nutzung wird die Kirchengemeinde die ersten beide Stöcke als Mieterin beziehen. Im obersten Stock entsteht eine Wohnung, für die ebenfalls bereits eine Mieterin gefunden wurde. Ermöglicht wurde die Finanzierung des Umbaus weitestgehend dank eines grosszügigen Legats, wobei über die Webseite des Kapla- nenhauses Steinen noch weitere Spenden zur Schliessung der Finanzierungslücke gesucht werden.

Aldo Dubacher ist glücklich, dass das Projekt nach zwei intensiven Jahren nun bald zum Abschluss kommt und dieses wunderbare Gebäude zukünftigen Generationen erhalten bleibt.

Freudige Aufrichtefeier mit Handwerkern und Segnung

Aldo Dubacher, Kommissionspräsident, bedankt sich am 14. Januar 2022 anlässlich der Aufrichtefeier bei allen involvierten für die bis anhin geleisteten Arbeiten.

Werschafte Handwerker und lieber Beat Kündig

Geschätzter Pfarrer Ruedi Nussbaumer, liebe Gäste        

Grossartiges habt Ihr Handwerker in den letzten 4 Monaten geleistet. Im Dorf Steinen werde ich mit grosser Freude persönlich auf die nun sichtbare Erneuerung des Kaplanenhaus angesprochen. Eure grossen Anstrengungen sind von Aussen und im Innern der Kaplanei unübersehbar. Im Zentrum der Aufrichtefeier steht unsere grosse Dankbarkeit für das Geleistete und die «Aufrichte» ist ein besonderer Meilenstein in der Renovation des Kaplanenhauses, welche vor über 20 Jahren bereits einmal versucht worden ist.

Werschafte Handwerker: Im Namen des Bauherrin – Stiftungsrates der Kaplaneipfrundstiftung – und der Renovationskommission danken wir Euch für die grosse Arbeit. «Werschaft» stammt aus der schäbischalemannischen Sprache und steht für Tüchtig, Solide, Kräftig. Mit diesen Tugenden habt Ihr zur Erneuerung des Kaplanenhauses beigetragen. In den Dank einschliessen möchte ich besonders Beat Kündig als Bauleiter, der das spannende Projekt sehr eng begleitet und sich mit hervorragenden Ideen aktiv in der Realisation einbringt. Die Herausforderung die alte Substanz mit Neuem zu verbinden, wird bestimmt gelingen! Wir wünschen allen Involvierten weiterhin gutes und unfallfreies Gelingen bis zum Abschluss der Arbeiten. Wir freuen uns auf die erneuerte Kaplanei, die ein wichtiger Ort für persönliche Begegnungen und Gespräche werden soll. Ich bitte nun Pfarrer Ruedi Nussbauer um ein Gebet und Gottes Segen zu sprechen.

Im Anschluss an die Ansprache waren alle zu einem Imbiss eingeladen.

Bilder der Aufrichtefeier vom 14. Januar 2022


























Sensationeller Fund bei Renovation

Die alte Kaplanei in Steinen ist älter, als man annahm. Der Kern des Hauses wurde 1538 erbaut.

ERHARD GICK

Einst wollte man sie abreissen, dann besann man sich eines Besseren und hat die wesentlich teurere Renovations- und Restaurierungsvariante einem Neubau vorgezogen. Das Kaplanenhaus in Steinen soll für die Nachwelt erhalten bleiben. Das hat sich zumindest aus kultur-historischer Sicht mehr als gelohnt. «Bei der Renovation sind wir im Kernbau des alten Holzhauses, das auf gute 200 Jahre geschätzt wurde, auf sensationelle Holzfunde gestossen», sagt Beat Kündig, der die fachmännische Renovation und Restaurierung der ehemaligen Kaplanenhauses durchführt. «Die wissenschaftlichen Untersuchungen haben aber ergeben, dass das Holz im Jahr 1537 geschlagen wurde und das Kaplanenhaus daraufhin im Jahr 1538 gebaut wurde», so der Steiner Unternehmer.

Einen Wermutstropfen hat man bei der Renovation des Hauses trotzdem zu verzeichnen. In den letzten 30 Jahren wurden immer wieder Umbauten im Inneren des Hauses vorgenommen. «Durch diese Umbauten wurde leider die Substanz in Mitleidenschaft gezogen. Es ist ein wertvolles Holzhaus, und wir werden alles unternehmen, es in seiner Struktur zu erhalten und nur geringfügig schadhaftes Holz durch Neues ersetzen», verspricht Beat Kündig.

Holzkonstruktion ist erstaunlich gut erhalten

Wie Beat Kündig betont, sei die Holzkonstruktion erstaunlich gut erhalten. Nur die Fundation des Hauses habe gelitten. Hier habe man Verstärkungen einkalkulieren müssen. Bei den umfangreichen Sondierungsarbeiten ist man beim Fundament auch auf Bachkies und auf Kiesbänke gestossen. Das lasse darauf schliessen, dass hier die Steineraa mal ihren Weg gesucht habe. «Das Fundament stand jedenfalls nur auf diesem Kies», erläuterte der Holzbaufachmann.

In sehr gutem Zustand sei auch das über 200 Jahre alte Holzdach der Kaplanei Steinen. «Er ist so gut erhalten, dass wir hier das Holz der Deckenkonstruktion offenlegen können. Jetzt werden dann als Erstes die Zwischenböden eingelegt, die dem Haus wieder die notwendige Stabilität zurückgeben», erklärt Beat Kündig. Dazu verwendet man ausschliesslich Schwyzer Mondholz. Gegen Ende Jahr ist vorgesehen, den Dachstock zu sanieren. Das Kaplanenhaus, dessen Alter neu auf fast 500 Jahre geschätzt wird, soll für rund 1,55 Millionen Franken saniert werden. Die Kaplanei- Pfrundstiftung Steinen ist Eigentümerin des Kaplanenhauses an der Rossbergstrasse 3 in Steinen. Sie hat die Renovation in Auftrag gegeben.

Restaurierung der Steiner Kaplanei mit GU-Vertrag eingeleitet

Bei der Urkundenunterzeichnung waren David Beeler (Stiftungsrat, Kantonsrat), Beat Kündig (Generalunternehmer Kündig Zimmerei GmbH), Pfarrer Rudolf Nussbaumer (SR-Präsident) und Norbert von Euw (ebenfalls Stiftungsrat) zugegen. Bild Aldo Dubacher

Bei der Urkundenunterzeichnung waren David Beeler (Stiftungsrat, Kantonsrat), Beat Kündig (Generalunternehmer Kündig Zimmerei GmbH), Pfarrer Rudolf Nussbaumer (SR-Präsident) und Norbert von Euw (ebenfalls Stiftungsrat) zugegen. Bild Aldo Dubacher

 

Die Arbeiten sind bereits in die Wege geleitet. Die Ausführungsplanung wird diesen Monat abgeschlossen.

Erhard Gick

Ein Augenschein ins Innere des Kaplanenhauses in Steinen lässt kaum erahnen, was aus dem auf den ersten Anschien maroden Hauses einmal werden soll, ein Bijou nämlich. Auch von aussen ist das Haus im Moment alles andere als eine Augenweide. «Das wird sich ändern, die Arbeiten für den Umbau und die Renovation beginnen noch diesen Monat», verspricht Aldo Dubacher, Präsident der Renovationskommission und Kirchenverwalter.

Dieser Tage konnte ein entscheidender Schritt, ein Grundstein in der Restaurierung des Kirchenhauses gelegt werden. «Der Vertrag mit dem Generalunternehmer konnte feierlich unterzeichnet werden. Wir sind stolz, dass wir mit der Restaurierung und Renovation mit der Zimmerei Beat Kündig ein einheimisches Unternehmen berücksichtigen konnten», sagt Aldo Dubacher. Man ist sich mit Beat Kündig und der kantonalen Denkmalpflege auch im Beriech der detaillierten Ausführungsplanung einig geworden.

Nachtrag mit Präzisierung des Baugesuchs bei Gemeinde

Das Kaplanenhauses, dessen Alter auf weit über 200 Jahre geschätzt wird, soll für rund 1,55 Millionen Franken saniert werden. Das profane Gebäude wurde gemäss KSI (kantonalen Schutzobjektinventar) um 1800 erbaut und steht, gegenüber der Pfarrkirche St. Jakob, in nächster Nähe zum Pfarrhaus Steinen. Die Kaplanei-Pfrundstiftung Steinen ist Eigentümerin des Kaplanenhauses an der Rossbergstrasse 3 in Steinen.

Es ist aber ein laufender Prozess, bei dem auch unvorhergesehene Gegebenheiten zu tage kommen können und die eine Anpassung der Bauausführung mit sich bringt. So hat die Renovationskommission einen Nachtrag mit Präzisierung beim Baugesuch der Gemeinde Steinen eingereicht. Dieses wird derzeit bei der Gemeinde bearbeitet. Nichtsdestotrotz wird die Ausführungsplanung noch diesen Monat abgeschlossen was gleichbedeutend mit dem Baubeginn ist.

Bereits in der zweiten Oktoberhälfte soll eine erste Aufrichtefeier für das Kaplanenhaus stattfinden, dann nämlich wenn der Rohbau des Anbaus erstellt sein wird.

Ein Schwerpunkt beim Renovationsprojekt bildet der Erhalt beziehungsweise die Erneuerung der Aussenstruktur des Kaplanenhauses. Sol sollen auch die bestehende Dachform- und das Dachausmass wie auch Fassadenmaterialen und Fensteranordnung Formate wiedergegeben werden, wie die Pfrundstiftung mitteilt. Mit der Renovation des Kaplanenhauses könne ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt der baulichen Zeugen im historischen Dorfkern von Steinen geleistet werden, heisst es von der Stiftung weiter.


 

Kaplanenhaus – jetzt stehen die Ampeln auf Grün


Daniela Lindauer und Aldo Dubacher von der Renovationskommission sind über die Baubewilligung erfreut. Bild: Erhard Gick

Was lange währt, wird endlich gut. Die Kaplanei-Pfrundstiftung Steinen hat die Baubewilligung erhalten.

Freude herrscht. So könnte man die Ausgangslage und Stimmung von Aldo Dubacher, Präsident der Renovationskommission des Steiner Kaplanenhauses, kurz gefasst umschreiben. «Wir haben die Baubewilligung durch die Gemeinde Steinen erhalten. Es hat keine Einsprachen gegen unser Vorhaben, die alte Kaplanei zu sanieren und renovieren, gegeben», so Aldo Dubacher.

Bei der Renovation wird die Schwyzer Denkmalpflege aktiv in den Erneuerungsprozess eingebunden. «Die Renovation und Restaurierung des Gebäudes ist anspruchsvoll. Eine Begleitung durch die Denkmalpflege ist daher sinnvoll», sagt der Präsident weiter.

Das Gebäude ist älter als vermutet

Die Schwyzer Denkmalpflege hat eine bauarchäologische Untersuchung des Gebäudes vorgenommen und dabei interessante Erkenntnisse erhalten. «Das Gebäude ist älter, als wir ursprünglich annahmen», sagt Aldo Dubacher. Man ging von rund 200 Jahren aus. «Das Haus wird durch die Fällarbeiten ab Winter 1537 vorbereitet und ab Frühjahr 1538 errichtet – gleichzeitig mit der Chorerweiterung der Kirche St. Jakob und etwa 100 Jahre vor dem Bau des Steiner Pfarrhauses», hält die Denkmalpflege in ihrem Expertenbericht fest. Die Denkmalpflege ist der Ansicht, dass dieses Gebäude ein schon zuvor hier existierendes, im kirchlichen Kontext stehendes Haus ersetzt hat. «Für uns wird das jetzt eine spannende Herausforderung, die zukünftige Gebäudenutzung mit dem Erhalt der historischen Substanz zu verbinden», hält Aldo Dubacher weiter fest.

Die Ausarbeitung der Detailplanung für die Ausführung der Renovation wird jetzt der nächste Arbeitsschritt sein. Bereits im Sommer will die Renovationskommission die Arbeiten für die Kaplanei-Erneuerung starten. Die Einweihung ist für Ostern 2022 vorgesehen. Ein ehrgeiziger, aber realistischer Plan, wie Aldo Dubacher sagt. Als Restaurator wurde mit der Kündig Zimmerei GmbH eine einheimische Unternehmung beauftragt.

Die Kaplanei-Pfrundstiftung leistet zusätzlich einen wesentlichen Beitrag zur Dorfplatz- und Dorfzentrumsverschönerung von Steinen. Sie hat mit der Gemeinde Steinen einen Dienstbarkeitsvertrag abgeschlossen, der den Einbezug des Pfarrhofes bei der Dorfplatzgestaltung mitberücksichtigt. Ausserdem wurde ein gegenseitiges Näherbaurecht ausgehandelt. Dieses wird nötig, weil an die neue Kaplanei ein Anbau für ein Treppenhaus vorgesehen ist.

 

ERHARD GICK

Absage der Infoveranstaltung

Die neusten Entwicklungszahlen der Covid-19-Erkrankten sowie der Bundesratsentscheid vom Sonntag, 18.10.2020, zwingen uns leider, die Infoveranstaltung «Kaplanenhausrestaurierung» vom
kommenden Sonntag, 25. Oktober 2020, abzusagen. Bei Interesse an einem Einzelgespräch können Sie auf Voranmeldung bei Brusa Bau Planungsbüro in das Projekt persönlich Einsicht nehmen. Zudem verweisen wir auf unsere informative Website «www.kaplanenhaus-steinen.ch».


 

Es gibt nur die Option Restaurieren für die Kaplanei Steinen

Für das Kaplanenhaus kommt nur eine Renovation in Frage.

Die Kaplanei-Pfrundstiftung Steinen packt die Renovation an. Ein Abriss des historischen Gebäudes kommt nicht in Frage.

Erhard Gick

Das Kaplanenhaus Steinen ist rund 200 Jahre alt. Lange Zeit sah es danach aus, das auf den ersten Anschein marode Haus abzureissen und durch einen Neubau zu ersetzen. «Daraus wird aber nichts. Es liegt ein Entscheid der Schwyzer Regierung vor, der es uns verbietet, das Haus abzureissen. Nur eine Renovation und Restaurierung kommt in Frage», sagt Kirchenverwalter Aldo Dubacher. Dem Gesuch der Kaplanei-Pfrundstiftung Steinen an die Schwyzer Regierung um Entlassung aus den Registern der Denkmalpflege wurde nicht entsprochen.

Karl Brusa, Mitglied der Renovationskommission und Baufachmann betrachtet die neue Variante, die von der Denkmalpflege gefordert wird, als vertretbar. «Wir haben die Bausubstanz untersucht. Sie ist besser, als es der äussere Anschein vermuten lässt. Das Dach hat das Haus ausgezeichnet geschützt, sodass auch das Gebälk nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Darauf können wir aufbauen. Aldo Dubacher und Karl Brusa betonen gemeinsam, dass auf Grund der vorliegenden Fakten des  Heimatschutzes und der Denkmalpflege tatsächlich nur eine Renovation oder ein «zerfallen lassen» mögliche Varianten sind. «Wir haben uns für die erstere entschieden», so der Kirchenveralter.

Renovation ist eine Herausforderung

Auch die Stimmbürger hatten am 7. Dezember 2019 mit hohen 85,5 Prozent Ja der Renovation des Kaplanenhauses zugestimmt. «Diese wird allerdings eine Herausforderung an die Baufachleute», hält Karl Brusa weiter fest. Kirchenverwalter Aldo Dubacher ist von den vorliegenden Plänen für die Renovation positiv gestimmt. An der Bauhülle sind wir an einen engen Rahmen gebunden. Im Innern hoffen wir aber auf einen gewissen Gestaltungsfreiraum.» Konkret wird man das Treppenhaus aussen an das Haus andocken. Das Kellergeschoss kann abgesenkt werden, damit man im dreigeschossigen Haus die besseren Raumhöhen erhält. Am System dieses Tätschhauses wird aber wenig geändert. Der erste Stock wird öffentliche Räume enthalten. Im zweiten Stock sind Sitzungszimmer vorgesehen und im 3. Stock soll eine Wohnung realisiert werden, so Aldo Dubacher. Daniela Lindauer, die ebenfalls der Renovationskommission angehört ist überzeugt, «dass wir mit diesem Baukonzept die längst benötigten Sitzungsräumlichkeiten erhalten. Für die Kirchgemeinde und für Vereine eine ideale Konstellation.»

Baubeginn ab Mitte 2021 vorgesehen

Bis Mitte 2021 wird das alte Kaplanenhaus noch von der Gemeinde Steinen genutzt. Seit einigen Jahren dient es als Asylunterkunft der Gemeinde. Da die Gemeinde Steinen ihr Bauvorhaben für eine neue Asylunterkunft derzeit realisiert, ist ein möglicher Baubeginn für 2021 realistisch. Die Restaurierung und Renovation ist zu einem grossen Teil finanziert. Die Pfrundstiftung rechnet mit Kosten von rund 1,55 Millionen Franken.


 

Geld für neue Kaplanei gesprochen


Für die Kaplanei steht ein Legat zur renovation zur Verfügung.

Ein Legat ermöglicht der Kirchgemeinde die Erneuerung des denkmalgeschützten Kaplanenhauses. Die Stimmbürger stimmten dem Antrag an der Kirchgemeindeversammlung zu.

PATRICK KENEL

Die Jahresrechnung 2017, welche der Kirchenrat am Samstag an der Kirchgemeindeversammlung vorlegte, schloss mit einem Aufwandüberschuss von 56000 Franken ab. Die Kirchgemeinde möchte ihre Finanzlage stabilisieren. Bis 2023 sei von einer moderaten Entwicklung bei den Aufwendungen und Erträgen auszugehen, erklärte Verwalter Aldo Dubacher. Allenfalls müssten Korrekturen bei einer Stagnierung der Steuereinnahmen vorgenommen werden.

Die Normkosten, also der Aufwand pro Katholik, betragen in Steinen 266 Franken und sind damit unter dem kantonalen Durchschnitt von 289 Franken bei vergleichbaren Gemeinden. «Wir leben also kostenbewusst», meinte Dubacher.

Verwendung im Sinne der Verstorbenen

Mit der Erneuerung der Kaplanei aus dem 19. Jahrhundert soll nun ein grösseres Projekt angegangen werden, ohne die Steuergelder anzutasten. Vor der Umnutzung der bisherigen Asylunterkunft wird eine Sanierung oder gar ein Neubau nötig. David Beeler, im Kirchenrat zuständig für Gebäude und Wald, beantragte, dazu den Restbetrag von 1,12 Millionen Franken aus dem Legat von Karl und Katharina von Rickenbach zu entnehmen. Mit diesem Betrag könne ein bleibender Wert geschaffen werden, was im Sinne der beiden Verstorbenen sei, argumentierte der Kirchenrat. 2015 erhielt die Kirchgemeinde Steinen einen Betrag von 1,18 Millionen Franken aus deren Nachlass. Für die Kirchenreinigung im Mai 2017 konnte ein Teil dieses Geldes bereits verwendet werden.

«Die Planung steht noch ganz am Anfang. Einen Neubau würden wir bevorzugen, aber dafür braucht es die Zustimmung der Denkmalschutzbehörden», erläuterte Aldo Dubacher.

Im Finanzplan für 2019 wird die Planung mit 25000 Franken beziffert, während Abbruch und Neubau für 2020 vorgesehen sind. Sollte sich die Erneuerung der Kaplanei jedoch nicht realisieren lassen, würde das Geld anderweitig eingesetzt.

Bote der Urschweiz, 10. Dezember 2018

Kaplanei soll Neubau weichen


Die Kaplanei (Bildmitte), zwischen Liegenschaft Hirschen und Pfarrhaus (hinten), ist in einem desolaten Zustand. Sie soll erneuert, eventuell gänzlich durch einen Neubau ersetzt werden. Bild: Erhard Gick

Das Kaplanei-Gebäude stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und ist erneuerungsbedürftig. Der Kirchenrat möchte das Haus durch einen Neubau ersetzen, verbunden mit Auflagen.

ERHARD GICK

«Die Gemeinde Steinen ist die derzeitige Mieterin des Kaplanenhauses zwischen der Liegenschaft Hirschen und dem Steiner Pfarrhaus», sagt Albert Beeler, Vizepräsident des Kirchenrates. In der Tat wird das alte, in die Jahre gekommene Haus seit rund 16 Jahren der politischen Gemeinde zu einem symbolischen Preis überlassen, es wird von dieser zur Beherbergung der zugewiesenen Asylbewerber verwendet. «Die Gemeinde Steinen plant beim Feuerwehrlokal, dem ehemaligen Zeughaus, eine eigene Asylunterkunft zu realisieren. Dadurch wird die Kaplanei frei zur eigenen Nutzung durch die Kirchgemeinde», sagt Beeler.

Die Kaplanei in Steinen ist im Eigentum der Kaplaneipfrundstiftung Steinen und wird von der Kirchgemeinde Steinen verwaltet. «Es ist der Wunsch des Kirchenrates, die desolate Kaplanei durch einen Neubau zu ersetzen», so Beeler. Im Moment stehe diesem Vorhaben im Weg, dass das Haus sowohl als Einzelobjekt im «Kantonalen Inventar geschützter Bauten und Objekte» (Kigbo) eingetragen ist sowie im Verbund mit den Gebäuden der Gemeindeverwaltung und dem Pfarrhaus dem «Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz» (Isos) unterstellt ist. «Der Kirchenrat ist aber bestrebt, mit der kantonalen Denkmalpflege nach einer Lösung zu suchen. Im Idealfall soll das Haus aus dem Kigbo entlassen werden», sagt Beeler.

In ähnlichem Stil erneuern

Das Baujahr der Kaplanei wird im Isos mit der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts angegeben, das Baujahr der Gemeindeverwaltung mit dem 17./18. Jahrhundert und das Baujahr des Pfarrhauses mit 1653. Die Kaplanei ist somit das mit Abstand jüngste dieser drei gemäss Isos zusammengehörenden Gebäude. Dies sei auch gut an ihrem unterschiedlichen Baustil ersichtlich, hält der Kirchenrat fest. Gemeindeverwaltung und Pfarrhaus werden als «Blockbau mit Satteldach» bezeichnet, die Kaplanei als «Wohnstock mit Zeltdach». Geplant sei, falls der Kirchenrat mit seinem Anliegen beim kantonalen Denkmalpfleger durchkäme, das Gebäude im heutigen Stile zu erneuern.

Die künftige Nutzung würde primär der Öffentlichkeit dienen. Vorgesehen wäre auch eine Wohnung, die im neuen Kaplaneihaus realisiert werden könnte. Wie vom Kirchenrat zu erfahren war, soll die Erneuerung der Kaplanei zu einem Haupttraktandum der kommenden Kirchgemeindeversammlung werden.

Finanzierung zu einem wesentlichen Teil sichergestellt

Ein wichtiger Punkt bei diesem Projekt ist die Finanzierung sowohl der Planung wie der Erneuerung. Der Kirchenrat möchte die Finanzierung vor Auftrags-erteilung sicherstellen und von der Kirchgemeindeversammlung genehmigen lassen. Die Kirchgemeinde ist in der glücklichen Lage, dass Karl und Katharina von Rickenbach sel. der Kirche ein grosses Legat von nahezu 1,2 Mio. Franken hinterlassen haben. Eine erste Tranche dieses Vermächtnisses wurde für eine umfassende Reinigung und Ausbesserung kleiner Schäden im Innenraum der Pfarrkirche verwendet. Der Kirchenrat möchte nun einen Maximalbetrag von 1,12 Mio. Franken aus diesem Nachlass der Erneuerung der Kaplanei zuweisen.

Bote der Urschweiz, 6. Dezember 2018

Kaplanei in Steinen ist abbruchreif


Die Kaplanei in Steinen macht schon längst einen desolaten Eindruck. Die Kirchgemeinde hat Neubaugelüste. So einfach ist das aber gar nicht.

Es wird oft in die Natur geheizt. Die alte Kaplanei in Steinen, derzeit von Asylbewerbern bewohnt, ist in schlechtem baulichem Zustand.

Die Katholische Kirchgemeinde Steinen hängt an ihrem Kaplaneihaus. Die Verantwortlichen sind sich aber auch bewusst, dass das alte Gebäude in sehr schlechten baulichen Zustand ist und dafür längerfristig eine Lösung her muss. Wie diese aussieht ist noch nicht definiert. Ein kompletter Neubau drängt sich jedoch auf. «Es lohnt scih nicht, an diesem Haus noch etwas zu machen oder zu investieren», sagt Kirchenverwalter Hans Schnüriger. Deshalb sei der Abriss und Neubau des Gebäudes, wie dies bereits vor einigen Jahren geplant war, die beste Lösung.

Wann die Kirchgemeinde die Abbruchpläne in die Realität umsetzen will, ist noch unklar. Dies werde kaum vor 2018 sein, so Schnüriger. Aktuell wird die Kaplanei übrigens als Asylunterkunft genutzt.

Neue Schwyzer Zeitung, 6. 12. 2018