Restaurierung der Steiner Kaplanei mit GU-Vertrag eingeleitet

Bei der Urkundenunterzeichnung waren David Beeler (Stiftungsrat, Kantonsrat), Beat Kündig (Generalunternehmer Kündig Zimmerei GmbH), Pfarrer Rudolf Nussbaumer (SR-Präsident) und Norbert von Euw (ebenfalls Stiftungsrat) zugegen. Bild Aldo Dubacher

Bei der Urkundenunterzeichnung waren David Beeler (Stiftungsrat, Kantonsrat), Beat Kündig (Generalunternehmer Kündig Zimmerei GmbH), Pfarrer Rudolf Nussbaumer (SR-Präsident) und Norbert von Euw (ebenfalls Stiftungsrat) zugegen. Bild Aldo Dubacher

 

Die Arbeiten sind bereits in die Wege geleitet. Die Ausführungsplanung wird diesen Monat abgeschlossen.

Erhard Gick

Ein Augenschein ins Innere des Kaplanenhauses in Steinen lässt kaum erahnen, was aus dem auf den ersten Anschien maroden Hauses einmal werden soll, ein Bijou nämlich. Auch von aussen ist das Haus im Moment alles andere als eine Augenweide. «Das wird sich ändern, die Arbeiten für den Umbau und die Renovation beginnen noch diesen Monat», verspricht Aldo Dubacher, Präsident der Renovationskommission und Kirchenverwalter.

Dieser Tage konnte ein entscheidender Schritt, ein Grundstein in der Restaurierung des Kirchenhauses gelegt werden. «Der Vertrag mit dem Generalunternehmer konnte feierlich unterzeichnet werden. Wir sind stolz, dass wir mit der Restaurierung und Renovation mit der Zimmerei Beat Kündig ein einheimisches Unternehmen berücksichtigen konnten», sagt Aldo Dubacher. Man ist sich mit Beat Kündig und der kantonalen Denkmalpflege auch im Beriech der detaillierten Ausführungsplanung einig geworden.

Nachtrag mit Präzisierung des Baugesuchs bei Gemeinde

Das Kaplanenhauses, dessen Alter auf weit über 200 Jahre geschätzt wird, soll für rund 1,55 Millionen Franken saniert werden. Das profane Gebäude wurde gemäss KSI (kantonalen Schutzobjektinventar) um 1800 erbaut und steht, gegenüber der Pfarrkirche St. Jakob, in nächster Nähe zum Pfarrhaus Steinen. Die Kaplanei-Pfrundstiftung Steinen ist Eigentümerin des Kaplanenhauses an der Rossbergstrasse 3 in Steinen.

Es ist aber ein laufender Prozess, bei dem auch unvorhergesehene Gegebenheiten zu tage kommen können und die eine Anpassung der Bauausführung mit sich bringt. So hat die Renovationskommission einen Nachtrag mit Präzisierung beim Baugesuch der Gemeinde Steinen eingereicht. Dieses wird derzeit bei der Gemeinde bearbeitet. Nichtsdestotrotz wird die Ausführungsplanung noch diesen Monat abgeschlossen was gleichbedeutend mit dem Baubeginn ist.

Bereits in der zweiten Oktoberhälfte soll eine erste Aufrichtefeier für das Kaplanenhaus stattfinden, dann nämlich wenn der Rohbau des Anbaus erstellt sein wird.

Ein Schwerpunkt beim Renovationsprojekt bildet der Erhalt beziehungsweise die Erneuerung der Aussenstruktur des Kaplanenhauses. Sol sollen auch die bestehende Dachform- und das Dachausmass wie auch Fassadenmaterialen und Fensteranordnung Formate wiedergegeben werden, wie die Pfrundstiftung mitteilt. Mit der Renovation des Kaplanenhauses könne ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt der baulichen Zeugen im historischen Dorfkern von Steinen geleistet werden, heisst es von der Stiftung weiter.


 

Geld für neue Kaplanei gesprochen

Für die Kaplanei steht ein Legat zur renovation zur Verfügung.

Ein Legat ermöglicht der Kirchgemeinde die Erneuerung des denkmalgeschützten Kaplanenhauses. Die Stimmbürger stimmten dem Antrag an der Kirchgemeindeversammlung zu.

PATRICK KENEL

Die Jahresrechnung 2017, welche der Kirchenrat am Samstag an der Kirchgemeindeversammlung vorlegte, schloss mit einem Aufwandüberschuss von 56000 Franken ab. Die Kirchgemeinde möchte ihre Finanzlage stabilisieren. Bis 2023 sei von einer moderaten Entwicklung bei den Aufwendungen und Erträgen auszugehen, erklärte Verwalter Aldo Dubacher. Allenfalls müssten Korrekturen bei einer Stagnierung der Steuereinnahmen vorgenommen werden.

Die Normkosten, also der Aufwand pro Katholik, betragen in Steinen 266 Franken und sind damit unter dem kantonalen Durchschnitt von 289 Franken bei vergleichbaren Gemeinden. «Wir leben also kostenbewusst», meinte Dubacher.

Verwendung im Sinne der Verstorbenen

Mit der Erneuerung der Kaplanei aus dem 19. Jahrhundert soll nun ein grösseres Projekt angegangen werden, ohne die Steuergelder anzutasten. Vor der Umnutzung der bisherigen Asylunterkunft wird eine Sanierung oder gar ein Neubau nötig. David Beeler, im Kirchenrat zuständig für Gebäude und Wald, beantragte, dazu den Restbetrag von 1,12 Millionen Franken aus dem Legat von Karl und Katharina von Rickenbach zu entnehmen. Mit diesem Betrag könne ein bleibender Wert geschaffen werden, was im Sinne der beiden Verstorbenen sei, argumentierte der Kirchenrat. 2015 erhielt die Kirchgemeinde Steinen einen Betrag von 1,18 Millionen Franken aus deren Nachlass. Für die Kirchenreinigung im Mai 2017 konnte ein Teil dieses Geldes bereits verwendet werden.

«Die Planung steht noch ganz am Anfang. Einen Neubau würden wir bevorzugen, aber dafür braucht es die Zustimmung der Denkmalschutzbehörden», erläuterte Aldo Dubacher.

 

Im Finanzplan für 2019 wird die Planung mit 25000 Franken beziffert, während Abbruch und Neubau für 2020 vorgesehen sind. Sollte sich die Erneuerung der Kaplanei jedoch nicht realisieren lassen, würde das Geld anderweitig eingesetzt.

Bote der Urschweiz, 10. Dezember 2018

Kaplanei in Steinen ist abbruchreif

 

Die Kaplanei in Steinen macht schon längst einen desolaten Eindruck. Die Kirchgemeinde hat Neubaugelüste. So einfach ist das aber gar nicht.

Es wird oft in die Natur geheizt. Die alte Kaplanei in Steinen, derzeit von Asylbewerbern bewohnt, ist in schlechtem baulichem Zustand. 

Die Katholische Kirchgemeinde Steinen hängt an ihrem Kaplaneihaus. Die Verantwortlichen sind sich aber auch bewusst, dass das alte Gebäude in sehr schlechten baulichen Zustand ist und dafür längerfristig eine Lösung her muss. Wie diese aussieht ist noch nicht definiert. Ein kompletter Neubau drängt sich jedoch auf. «Es lohnt scih nicht, an diesem Haus noch etwas zu machen oder zu investieren», sagt Kirchenverwalter Hans Schnüriger. Deshalb sei der Abriss und Neubau des Gebäudes, wie dies bereits vor einigen Jahren geplant war, die beste Lösung.

Wann die Kirchgemeinde die Abbruchpläne in die Realität umsetzen will, ist noch unklar. Dies werde kaum vor 2018 sein, so Schnüriger. Aktuell wird die Kaplanei übrigens als Asylunterkunft genutzt.

Neue Schwyzer Zeitung, 6. 12. 2018