Kaplanenhaus – jetzt stehen die Ampeln auf Grün


Daniela Lindauer und Aldo Dubacher von der Renovationskommission sind über die Baubewilligung erfreut. Bild: Erhard Gick

Was lange währt, wird endlich gut. Die Kaplanei-Pfrundstiftung Steinen hat die Baubewilligung erhalten.

Freude herrscht. So könnte man die Ausgangslage und Stimmung von Aldo Dubacher, Präsident der Renovationskommission des Steiner Kaplanenhauses, kurz gefasst umschreiben. «Wir haben die Baubewilligung durch die Gemeinde Steinen erhalten. Es hat keine Einsprachen gegen unser Vorhaben, die alte Kaplanei zu sanieren und renovieren, gegeben», so Aldo Dubacher.

Bei der Renovation wird die Schwyzer Denkmalpflege aktiv in den Erneuerungsprozess eingebunden. «Die Renovation und Restaurierung des Gebäudes ist anspruchsvoll. Eine Begleitung durch die Denkmalpflege ist daher sinnvoll», sagt der Präsident weiter.

Das Gebäude ist älter als vermutet

Die Schwyzer Denkmalpflege hat eine bauarchäologische Untersuchung des Gebäudes vorgenommen und dabei interessante Erkenntnisse erhalten. «Das Gebäude ist älter, als wir ursprünglich annahmen», sagt Aldo Dubacher. Man ging von rund 200 Jahren aus. «Das Haus wird durch die Fällarbeiten ab Winter 1537 vorbereitet und ab Frühjahr 1538 errichtet – gleichzeitig mit der Chorerweiterung der Kirche St. Jakob und etwa 100 Jahre vor dem Bau des Steiner Pfarrhauses», hält die Denkmalpflege in ihrem Expertenbericht fest. Die Denkmalpflege ist der Ansicht, dass dieses Gebäude ein schon zuvor hier existierendes, im kirchlichen Kontext stehendes Haus ersetzt hat. «Für uns wird das jetzt eine spannende Herausforderung, die zukünftige Gebäudenutzung mit dem Erhalt der historischen Substanz zu verbinden», hält Aldo Dubacher weiter fest.

Die Ausarbeitung der Detailplanung für die Ausführung der Renovation wird jetzt der nächste Arbeitsschritt sein. Bereits im Sommer will die Renovationskommission die Arbeiten für die Kaplanei-Erneuerung starten. Die Einweihung ist für Ostern 2022 vorgesehen. Ein ehrgeiziger, aber realistischer Plan, wie Aldo Dubacher sagt. Als Restaurator wurde mit der Kündig Zimmerei GmbH eine einheimische Unternehmung beauftragt.

Die Kaplanei-Pfrundstiftung leistet zusätzlich einen wesentlichen Beitrag zur Dorfplatz- und Dorfzentrumsverschönerung von Steinen. Sie hat mit der Gemeinde Steinen einen Dienstbarkeitsvertrag abgeschlossen, der den Einbezug des Pfarrhofes bei der Dorfplatzgestaltung mitberücksichtigt. Ausserdem wurde ein gegenseitiges Näherbaurecht ausgehandelt. Dieses wird nötig, weil an die neue Kaplanei ein Anbau für ein Treppenhaus vorgesehen ist.

 

ERHARD GICK

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